Beispiel 2
Aufgabenstellung
XML-Schema
Erstellen Sie im ersten Teil ein XML-Schema und ein XML-Instanzdokument. Sie dürfen dabei das Thema, Element- und Attributnamen samt Inhalten sowie die Struktur der Schema- und der Instanzdatei frei wählen, müssen dabei aber folgende Vorgaben einhalten:
- Definieren Sie einen Target Namespace für Ihr Instanzdokument.
- Der URI des Namensraumes soll dabei
http://www.dbai.tuwien.ac.at/education/ssd/SS10/uebunglauten. - Legen Sie ein Präfix ihrer Wahl fest und verknüpfen Sie dieses mit dem Target Namespace.
- Alle Elemente des Instanzdokumentes sollen standardmäßig im Target Namespace liegen, während alle Attribute standardmäßig im leeren Namensraum liegen sollen.
- Der URI des Namensraumes soll dabei
- Definieren Sie mindestens ein Attribut, welches ebenfalls im Target Namespace liegt.
- Definieren Sie ihre Elemente derart, dass es mindestens ein Element gibt, das in der
XML-Baumstruktur zwei Ebenen unter dem Wurzelelement liegt.
Ein Beispiel: das Wurzelelement
<root>besitzt ein Kindelement<child>, welches seinerseits selbst ein Kindelement<grandchild>besitzt. Damit liegt das Element<grandchild>zwei Ebenen unterhalb des Wurzelelements<root>. - Definieren Sie je mindestens ein Element mit folgenden Inhaltsmodellen:
- Inhalt von simplem Typ (
SimpleType) - Inhalt von komplexem Typ (
ComplexType), wobei folgende Fälle zu erstellen sind:- Mindestens ein Element mit leerem Inhalt
- Mindestens ein Element mit mehr als einem Kindelement
- Mindestens ein Element mit gemischtem Inhalt
- Inhalt von simplem Typ (
- Definieren Sie mindestens einen komplexen Typ (
ComplexType) global und verwenden Sie diesen komplexen Typ mindestens ein Mal zur Definition eines Elements. - Schränken Sie die Auftretenshäufigkeit (wie oft darf ein Element
minimal und maximal auftreten) eines Elementes ein.
- Lassen Sie ein Element beliebig oft auftreten.
- Definieren Sie ein Element, das höchstens drei Mal auftreten darf.
- Definieren Sie mindestens ein optionales und ein erforderliches Attribut.
- Geben Sie in mindestens einem Fall eines Elementes die Reihenfolge der Kindelemente exakt vor.
- Erstellen Sie ein weiteres Element, dessen Kindelemente in beliebiger Reihenfolge auftreten können.
- Geben Sie für alle Elemente und Attribute sinnvolle Datentypen vor.
- Definieren Sie zumindest ein Element oder ein Attribut, dessen Datentyp numerisch ist (z. B.: decimal, float, integer).
- Schränken Sie den Wertebereich dieses Elements oder Attributs von numerischem Datentyp nach unten oder oben ein (wahlweise können Sie den Wertebereich auch in beide Richtungen eingrenzen).
- Definieren Sie zumindest ein Element oder Attribut mit dem Datentyp
date.
- Erweitern Sie mindestens einen benutzerdefinierten oder vorgegebenen simplen oder komplexen Typen, indem Sie ein Attribut oder ein Element hinzufügen, und verwenden Sie diesen neuen Typen ebenfalls in ihrem XML-Instanzdokument.
- Definieren Sie ein Element oder Attribut, welches nur vorgegebene Werte aus einer Liste annehmen kann. Geben Sie diese Listenelemente selbst vor.
- Definieren Sie mindestens ein Element oder Attribut, welches im gesamten XML-Instanzdokument nur
eindeutige Werte annehmen kann. Erstellen Sie an einer anderen Stelle
im XML-Instanzdokument ein Element oder Attribut, welches nur jene Werte annehmen darf, die im
ursprünglichen Element oder Attribut bereits festgelegt wurden. Dabei ist die Verwendung
der Datentypen
IDundIDREFnicht gestattet. (Hinweis: Betrachten Sie die Funktionalität derkey- undkeyref- Konstrukte von XML-Schema.)
Das XML-Dokument soll die unterschiedlichen Möglichkeiten veranschaulichen und daher möglichst viele beschriebenen Einschränkungen abdecken (optionale Elemente, verschiedene Werte für Attribute etc.)
Beachten Sie, dass Sie alle oben angeführten Vorgaben umsetzen müssen, um die volle Punktezahl erhalten zu können.
Benennen Sie die Schemadatei mit beispiel2.xsd und das Instanzdokument mit
beispiel2.xml.
Überprüfen Sie Ihre Lösung mit dem Befehl
xmllint --schema beispiel2.xsd beispiel2.xml.
- Resultierende Dateien:
beispiel2.xsd,beispiel2.xml - Maximale Punkte: 7
Document Type Definition (DTD)
Erstellen Sie im zweiten Teil eine Document Type Definition, die soweit wie möglich dieselbe Struktur für das XML-Instanzdokument vorgibt wie das XML-Schema, das Sie im ersten Teil erstellt haben.
Beachten Sie: Einige Funktionalitäten von XML-Schema lassen sich mittels einer DTD nur sehr umständlich oder gar nicht umsetzen. Welche Funktionen sind dies? Sie müssen in jedem dieser Fälle beim Abgabegespräch begründen können, warum die Umsetzung in der DTD nicht oder nur unzureichend möglich ist.
Benennen Sie die DTD mit beispiel2.dtd.
Prüfen Sie die DTD gegen das XML-Dokument aus dem ersten Teil mit dem Befehl
xmllint --dtdvalid beispiel2.dtd beispiel2.xml.
- Resultierende Datei:
beispiel2.dtd - Maximale Punkte: 3
Abgabegespräch
Die Beispiele müssen bis zum Abgabetermin auf unserem Server
(bordo.dbai.tuwien.ac.at) im Unterverzeichnis beispiel2
ihres Home-Verzeichnisses verfügbar sein (die Dateien werden automatisch
abgesammelt und den Tutorinnen und Tutoren zur Verfügung gestellt).
Insgesamt erstellen Sie also 3 Dateien (1-mal XML-Schema, 1-mal XML, 1-mal DTD).
Überprüfen Sie Ihre Abgabe direkt auf dem Server! Die notwendigen Tools sind installiert, und die Tutorinnen und Tutoren prüfen Ihre Abgabe ebenfalls direkt am Server. Laden Sie außer den Abgabedateien keine weiteren Dateien auf den Server!
Bewertung
Für das Beispiel 2 werden maximal 10 Punkte vergeben. Im Rahmen des Kontrollgespräches wird nicht nur die Korrektheit, sondern vor allem das Verständnis der Technologien kontrolliert.
Die volle Punktezahl gibt es nur wenn das Beispiel korrekt gelöst ist und die Lösung erklärt werden kann. Nicht selbstständig gelöste Abgaben werden jedenfalls mit 0 Punkten bewertet!